Die Alajuwörter tu katatehe und home

tu

Bedeutung
für, zu, um (um zu), eine sinnstiftende Handlung, etwas erreichen können, ein Sammeln.

Die deutsche Übersetzung «für» wird dem Alaju-Wort nicht gerecht, denn tu kann, wie etwa gadho (sammeln) oder medh (Versammlung/vermitteln) zu den Schlüsselwörtern in der Nienetwiler Kultur gezählt werden.

«Ich tue das für dich» (epat tu je) bedeutet nicht einfach, wie in der deutschen Sprache, dass ich etwas für jemanden («dich») mache, sondern es bezieht das gesamte Handeln auf einen Handlungskreis, also auf alle Akteure. Auch das Tun ist ein Sammeln und wird nicht von einem, sondern von allen an der Sammlung Beteiligten gemacht.

Ein Handeln entgegen dem, was als katatehe (passend, gut) bezeichnet wird, wird weskand (Hand, die Schmerz verursacht) genannt, als eine Ausübung von Macht, die nicht sinnstiftend ist, die nicht gut, also schlechtes Sammeln ist.

Verzeichnisnummer
AL02146

Herkunft
Ur-Alaju. Wortstamm: *tu-

Ch’apis

 


katatehe

Bedeutung
passen; passend sein, zueinander finden, eine Verbindung eingehen, die aus den Menschen oder Dingen, die sich verbinden, mehr entstehen lässt bzw. die gesamte Sammlung betrifft und diese potenziert.

Das Wort wird manchmal fälschlicherweise mit «gut» übersetzt. Gut, ahd. guot, also passend, hatte zwar in früherer Zeit eine ähnliche Bedeutung wie katatehe, glich sich in der Bedeutung jedoch mehr und mehr dem lateinischen bonus an und führt nun eine Ein- und Ausschliesslichkeit mit sich, die in der Nienetwiler Kultur und Gesellschaft nicht vorkommt.

Für das Wort «gut» im Sinn von lecker, fein usw. wird das Wort gudi (aus ahd. guot) oder jo verwendet.

Verzeichnisnummer
AL0196

Herkunft
Ur-Alaju. Wortstamm: *ka- = sich austauschen/kommunizieren. *ta- = zu/hin, *he- werden/wird sein.

Ch’apis


home

Bedeutung
Der Begriff kann nicht einfach ins Deutsche übersetzt werden.

Das Wort setzt sich aus hom = alles/nichts/Null und ei(a) = Zeit, Kausalität, Verbindung zwischen Raum und Zeit, Moment des Verstehens, zusammen und bedeutet in etwa das, was das Sammeln ermöglicht und somit alles im Universum möglicherweise sinnvoll macht.
Es ist das, was ermöglicht, dass alles im Universum – Materie, Nichtmaterie, Ereignisse usw. – miteinander verbunden werden kann, und ebenso alle jemals möglichen Aspekte eines Seins, Nichtseins oder Ereignisses. Allerdings kann sich jeder Aspekt davon als Ereignis – im Sinn eines Zusammengehens von Materie und Materie, Materie und Nichtmaterie, Nichtmaterie und Nichtmaterie sowie all diesen – und Sinn manifestieren. Kurz: Es ist das, was Natur, Handlung und Erkenntnis, Leben und Niemals-Werden verbindet. Der Begriff ist in keiner Weise religiös besetzt.

Man könnte home auch das nennen, was wir als Macht bezeichnen, jedoch nicht als eine hierarchische Gesellschaftsordnung, wie das in der heutigen Zeit gesehen wird, sondern als gemeinsame Ordnung und das Zusammenleben aller Dinge, das durch das Sammeln von sich gegenseitig beeinflussenden Möglichkeiten ausgedrückt wird.

Ebenso gut könnte man den Begriff aber auch mit dem deutschen Wort «Sinn» erklären, also etwas, das Sinn verleiht oder bzw. etwas, dem immer Sinn inne sein muss, weil es sonst nicht home ist.

Trivia
«Dass aus einem Haufen grauen Puddings die Idee für ein Lied, einen Tisch, eine Liebeserklärung kommen kann, ist mehr als nur das Funktionieren von Gehirnströmen. Es ist das, was diesen Hirnströmen Sinn und Leben gibt. Es ist das, was wir home nennen.» d’Aciel Arbogast zu Miribal Ciséan, 13. September 1937

Dass sich für manche das Wort home wie das englische Wort home (Heim) liest, ist Zufall. Tatsächlich wird das o eher wie in Ohm betont.

Verzeichnisnummer
AL0259

Herkunft
Ur-Alaju. Wortstamm: *o-

Ch’apis